Heute zeigen wir Ihnen das Projekt von Simon Grewe, Student der HafenCity Universität Hamburg und Alumni der Hochschule Bochum.
Alle Bilder zum Projekt gibt es auf unserer Facebookseite.
Alle Informationen zum Projekt gibt es hier:
slice of chicago
Im Rahmen eines interdisziplinären Projektes mit zwei Stadtplanerinnen wurde dieser 100-geschossige Highrise in Chicago entworfen. Am nördlichen Eingang eines großen, stadtplanerisch zu entwickelnden Gebietes auf Höhe des South Loop, entsteht ein Hochhaus, welches vor allem durch die Nähe zur Downtown von Chicago geprägt ist. Mit 446m reiht sich der Entwurf selbstbewusst in die Höhenentwicklungen der umliegenden skyscraper wie z.B. die des Willis Towers oder des Trump Towers mit ein und setzt einen markanten Hochpunkt im Süden Chicagos.
Das Grundkonzept basiert auf einem Mix der „Stadt der kurzen Wege“ sowie der „Dichte durch Höhe“. Dabei spielt insbesondere die Nutzungsdichte und Nutzungsvielfalt eine entscheidende Rolle, welche eine zu stark separierte Stadtstruktur mit nur Bürohochhäusern und nur Wohnhochhäusern verhindern soll. Ausformuliert wird diese Nutzungsvielfalt durch mehr als 20 Nutzungen, die in dem Gebäude untergebracht werden. Dabei folgt die Aufteilung dieser Nutzungen einem klaren Prinzip – so wird der Grad an Privatheit mit zunehmender Höhe immer größer. Baulich entsteht eine Zweiteilung des Gebäudes durch eine eingeschobene „public plaza“, welche den 66m hohen, „öffentlichen Sockel“ vom oben aufbauenden Teil trennt. Eine zu scharfe Trennung von Innen- und Außenraum wird so umgangen.
Nach dem Motto „one grid – numerous possiblitites“ ordnen sich alle Nutzungen einem strengen Raster von 4,80 x 4,80m unter – für eine höchstmögliche Flexibilität, gerade in Bezug auf mögliche, zukünftige Nutzungsänderungen.
Projiziert wird dieses Raster auch auf die Fassade, dessen Stringenz durch sogenannte „cutouts“ gelockert wird. Diese cutouts sind Außenbereiche, welche sich durch die gesamte Gebäudetiefe und über elf Geschosse erstrecken. Sie fungieren als eine Art zweites Foyer für die entsprechend angrenzende Nutzung, aber auch als Kommunikationsfläche zwischen zwei Nutzungen – auch geschossübergreifend.
Erschlossen wird das Hochhaus über ein ausgeklügeltes Netzwerk aus insgesamt 39 Aufzügen, welches für jede Nutzunge einen oder mehrere Aufzüge vorsieht, um die Wege so kurz und direkt wie möglich zu halten.
Konstruktiv sitzt das Hochhaus in einem Korsett aus 76 außenliegenden, tragenden Stützen von 1 x 1,5m Größe. Ausgesteift und gegen Windkräfte geschützt wird das Gebäude über die drei Treppenkerne, drei sogenannte „outrigger“-Ebenen und über Schwingpendel in der Spitze des Gebäudes, um unangenehme Schwingungen und das Überschwappen des Gin Tonics in der Cocktailbar zu vermeiden.